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So entsteht ein Möbelhit: Billy von IKEA kommt aus der Slowakei

May 25, 2023May 25, 2023

Alle zehn Sekunden wird irgendwo auf der Welt ein Stück verkauft. Vor allem Menschen aus der Mittelschicht, aber auch Studenten in Wohnheimen haben sie in ihren Zimmern, Wohnungen oder Häusern.

Der Preis beginnt bei 30 €, ein größeres Modell kann jedoch bis zu 300 € kosten. Es wird in verschiedenen Größen und Farben verkauft. Sie können selbst gestalten und kombinieren, wie es in Ihrem Zuhause aussehen wird. Das Billy-Bücherregal, das von der weltweit größten Möbelkette IKEA verkauft wird, ist ihr beliebtestes Produkt. Wenn Sie eines zu Hause haben, wissen Sie vielleicht trotzdem nicht, dass es von Slowaken hergestellt wurde.

Wenn Sie über die Schnellstraße R1 nach Trnava fahren, können Sie das blau-weiße Gebäude des IKEA-Industriewerks nicht übersehen. Es umfasst eine Fläche von 125.000 Quadratmetern.

Das Spielfeld des Anton-Malatinský-Fußballstadions würde fast 18 Mal in das Gelände passen.

Schon beim Betreten der Anlage riecht es nach Holz. Wir müssen an der Rezeption warten, angeblich aus Sicherheitsgründen. Niemand darf sich willkürlich bewegen, obwohl uns der Türsteher eine kleine Karte überreichte.

„Das Werk in Jasna, wo das massive Kiefernholz verarbeitet wird, hat den schönsten Geruch“, sagt Juraj Kubiš, Leiter des Werks Trnava.

Er führt uns durch die Anlage, doch noch bevor wir einen Blick in die Produktionshalle werfen, essen wir zu Mittag. Für die Mitarbeiter gibt es eine kleine Kantine, in der drei bis vier Gerichte zur Auswahl stehen. Die traditionellen schwedischen Fleischbällchen sind jedoch nicht im Angebot.

Gegenüber dem Speisesaal gehen wir zum Rohstofflager, müssen uns aber vor dem Betreten einer Sicherheitsunterweisung unterziehen. Wir erhalten Arbeitsschuhe, Warnwesten und gelbe Ohrstöpsel. Der Lärm im Inneren könnte unser Gehör schädigen, erfahren wir.

Das Rohstofflager ist eigentlich eine große Halle mit hohem Dach. Hier liegt haufenweise alles, was man zum Bücherregalbau braucht – Pakete mit Spanplatten, Furnierteile, massive Kanten. Mit Gabelstaplern fahren Mitarbeiter die Spanplatten zum Sägewerk. Eine Palette kann bis zu vier Tonnen wiegen, also das Gewicht von zwei bis drei kompletten Volkswagen Golf.

Im Werk Trnava werden vor allem Spanplattenprodukte hergestellt, also solche, die aus Spanplatten bestehen, die mit einem dünnen Holzfurnier überzogen sind.

Sme war vor allem aus Sicherheitsgründen nicht in der Lage, mit den Mitarbeitern des Werks zu sprechen: Die meisten von ihnen arbeiteten mit Kopfhörern an riesigen, lauten Maschinen. Jede der Maschinen wird von ein bis drei Männern bedient. Frauen findet man nur im Verpackungsraum.

In dem Lager, in dem die Spanplatten für die Möbelproduktion vorbereitet werden, stammt das Holz größtenteils aus der Slowakei. Die vor Ort produzierten Spanplatten werden auf die Säge gelegt. Im gesamten Werk gibt es nur eine solche Säge. Es verarbeitet bis zu 110.000 Kubikmeter Material. Die Säge schneidet riesige Spanplatten automatisch in Möbelteile. Nach dem Laden des Materials steuert der Vorschubgerät die Anzahl, die es gleichzeitig schneiden kann, anhand der Dicke.

Die Säge pocht und schneidet die Spanplatte in kleinere Stücke. Man spürt das Sägemehl in der Luft. Uns wird langsam heiß in den dicken Arbeitsstiefeln und wir sind erst seit weniger als zehn Minuten hier, ganz zu schweigen davon, dass es noch nicht die heißeste Zeit des Sommers ist und wir die Bretter nicht manipulieren müssen.

Die rohen Zuschnitte des zukünftigen Bücherregals gehen weiter zur Presserei. Insgesamt gibt es im Werk drei Pressen, die die furnierten Bauteile aus Majcichov verarbeiten. Furnier ist eine dünne Holzschicht, die zur Oberflächenbehandlung von Brettern verwendet wird. Es wird durch das Sägen dünner Schichten aus dem Baumstamm hergestellt.

„Das gesägte Furnier wird dann sozusagen auf der Maschine gekocht und geschnitten“, erklärt Kubiš. „Wir kaufen es bereits geschnitten aus Polen und der Tschechischen Republik. In der Slowakei wird kein Furnier für Möbel hergestellt“, fügt er hinzu. Das Furnier wird ausschließlich im Werk Majcichov verarbeitet, geheftet und auf Maß geschnitten.

Stücke geschnittener Spanplatten laufen am Fließband, wo große Zylinder Leim auf sie auftragen. Wenn das Produkt von beiden Seiten betrachtet wird, muss die Maschine das Furnier beidseitig bei hohen Temperaturen pressen.

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